Immer mehr

Martins Familie verfügt also plötzlich über die stolze Summe von 100.000 €. Vater Max ist die Sache zunächst nicht geheuer und er weigert sich, das Geld anzutasten. Martin ahnt zwar, dass Rita dahintersteckt, ist sich aber nicht sicher. Er braucht einen Beweis, damit der Vater beruhigt ist. Aber Rita lässt sich nicht so leicht in die Karten blicken. Martin bleibt nichts anderes übrig, als Rita eine Geschichte zu erzählen, die der Wahrheit sehr nahe kommt: In Form eines Märchens gibt er Rita zu verstehen, dass ein ehrlicher Finder kein Geld anrühren würde, dessen Herkunft er nicht kennt. Rita versteht schließlich, aber wie soll sie das Problem lösen, ohne sich zu erkennen zu geben? Schließlich entscheidet sie sich, einen Brief zu schreiben, in dem sie anonym erklärt, dass jemand eine Erbschaft angetreten habe, von der ein Teil einem guten Zweck dienen müsse. Derjenige habe in der Zeitung von Max‘ Unfall gelesen und halte es für einen guten Zweck, ihm und seiner Familie zu helfen.
Max ist sich sicher, dass keine Zeitung über seinen Unfall berichtet hat und fragt Martin, wem er vom Unfall erzählt habe. Martin streitet ab, davon erzählt zu haben. aber Max beobachtet zufällig seinen Sohn, als er wieder einmal Ritas Einkäufe trägt. In Max keimt eine Ahnung auf und er lädt Rita zu einem Essen ein, die lehnt die Einladung jedoch schroff ab.

Max wird schwach, er pachtet einen leerstehenden Laden, in dem er Modelleisenbahnzubehör, vor allem Modellhäuser und entsprechendes Landschafts-inventar verkaufen möchte. Der Nachbar Grünfeld (der Rita beobachtet hat) ist ein guter Bekannter von Max und hilft ihm bei der Renovierung des neuen Ladens. Grünfeld will natürlich wissen, woher Max das Geld habe und Max windet sich bis ihm eine einigermaßen plausible Geschichte einfällt, die aber Grünfeld nicht zufriedenstellt.

Grünfeld passt Martin ab, nachdem er wieder einmal Rita geholfen hat und fragt ihn nach ihr aus. Auch der unvorbereitete Martin kommt bei seiner Antwort ins Schwimmen und für Grünfeld steht die Geldquelle jetzt fest. Als Rita nicht zuhause ist, steigt er in ihre Wohnung ein und durchsucht sie, bis er einen Kontoauszug findet.

Rita findet in ihrem Briefkasten einen Drohbrief, in dem 250.000 € gefordert werden, ansonsten würde sie eines qualvollen Todes sterben. Rita hadert mit sich, ob sie zur Polizei gehen soll. Ihr wird klar, dass sie dann natürlich von ihrem Reichtum berichten muss. Sie spielt die Situation bei der Polizei für sich durch: „Warum kommt jemand auf den Gedanken Sie um so viel Geld zu erpressen?“ „Ich habe im Lotto gewonnen.“ „Wer weiß davon?“ „Wahrscheinlich nur die Familie Berger. Aber ich bin mir nicht sicher.“ „Wie meinen Sie das?“ Nein, Rita will nicht zur Polizei gehen, noch nicht. Ist es wirklich Max Berger, der sie erpresst? Sie fährt zum Ladenlokal und beobachtet dort eine rührende Familienszene zwischen Max, seiner Frau Johanna und Martin. Das überzeugt sie, dass sie nicht die Erpresser sind. Rita fühlt sich in ihrer Wohnung jetzt nicht mehr sicher. Es gibt nur einen Menschen zu dem sie Vertrauen hat. Rita kauft erneut eine Flasche Champagner und nimmt sie mit zu Alexander. Sie fragt ihn unverhohlen, ob er nicht mit ihr verreisen wolle. Sie würde gerne nach Mallorca. Alexander ist baff. Als er merkt, dass sie es ernst meint und dass sie Geld hat, sieht er eine Chance, endlich seinen langgehegten Traum zu verwirklichen. Er schwärmt von einem USA -Trip. Um Rita zu überzeugen, mangelt es ihm keineswegs an Büchern, Bildern, Prospekten und diversen Devotionalien, die er jahrelang zusammengetragen hat. Da Rita eigentlich nur weg will, lässt sie sich darauf ein. Allerdings erwähnt sie die Erpressung mit keinem Wort. Lediglich drängt  sie darauf, dass es ziemlich schnell gehen solle – das Ultimatum des Erpressers läuft schließlich in zwei Tagen aus. Da Alexander sehr gut über die USA informiert ist, stellt er in Windeseile eine Route zusammen, die er auf einem Zettel für Rita aufschreibt.
Rita packt zuhause einige Sachen und zieht zum ersten Mal in ihrem Leben in ein Hotel. Dort kann sie schon mal für die Reise üben.

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