Jule liegt im Bett, Lars sieht fern, als Harald Bea zur Seite zieht. „Hier sind wir in Sicherheit, niemand weiß, dass wir hier sind.“
„Was willst du damit sagen?“
„Ich will noch einmal nach Cuenza.“
„Was? Du spinnst doch!“
„Sollen diese Schurken einfach so davon kommen?“
„Du weißt doch noch nicht einmal, wer es war.“
„Das werde ich herausfinden.“
„Ich habe Angst, Harald.“
„Das sind wir Jule schuldig. Die Kerle, die unsere Tochter angefasst haben, dürfen nicht länger frei rumlaufen. Bitte versuch nicht, mich aufzuhalten.“
Bea schüttelt verzweifelt den Kopf. Sie weiß, dass sie ihn nicht umstimmen kann.
„Wie willst du dahin kommen?“
Harald redet in der Rezeption mit dem Hotelier. Er zieht seine Brieftasche hervor und blättert etliche Scheine auf den Tresen.
Als Harald in einem alten Kombi auf der Strasse fährt, wird es schon langsam dunkel.
Bea sieht zusammen mit Lars fern und knabbert nervös an ihren Fingernägeln.
Harald ist kurz vor Cuenza und überlegt, ob er den Abzweig zu Carlos nehmen soll. Er fährt weiter, an Julios Hotel vorbei und parkt in einiger Entfernung. Zu Fuß geht er zum Hotel zurück. Kurz bevor er es erreicht, sieht er wie Esmeralda das Hotel verlässt. Er folgt ihr. Sie geht zum Büro des Inselkuriers, klopft dort an und Fernandez lässt sie hinein. Es dauert nicht lange und Esmeralda und Fernandez kommen raus und gehen zu einem geparkten Wagen. Harald läuft zum Kombi und folgt ihnen. Sie fahren fast die gesamte Strecke bis Cordez zurück. Kurz vor der Stadt biegen sie von der Strasse ab. Einige hundert Meter weiter halten sie an und stellen den Wagen neben einer Hütte ab. Sie öffnen den Kofferraum und holen zwei Taschen hervor. Fernandez überreicht Esmeralda eine Pistole und entsichert seine eigene. Dann gehen sie zu Fuß weiter. Harald folgt ihnen auch zu Fuß.
Hinter einer Biegung taucht ein größeres Haus auf, Harald erkennt sofort Bruckmüllers Wagen, der in der Einfahrt geparkt ist.
Esmeralda und Fernandez schleichen sich an das Haus heran. Harald beobachtet, dass sie Benzinkanister aus den Taschen holen und damit hinter das Haus gehen. Harald läuft zur Eingangstür und klopft. Eine Hausangestellte öffnet, Harald sagt ihr, dass sofort alle das Haus verlassen sollen, es sei ein Anschlag geplant, er rennt an ihr vorbei bis er im Wohnzimmer auf den überraschten Bruckmüller trifft, den er auch warnt. Aber Bruckmüller begibt sich zunächst in aller Seelenruhe zu einem Schrank und holt ein Gewehr heraus, richtet es auf Harald und fordert ihn auf zu verschwinden. Harald wiederholt vergeblich seine Warnung und geht schließlich.
Hinter einem Baum beobachtet er weiter das Haus, schließlich laufen Esmeralda und Fernandez zu ihrem Wagen. Es erfolgt eine gewaltige Detonation und das Haus beginnt zu brennen. Harald läuft wieder zum Haus, klettert durch ein zersprungenes Fenster hinein und läuft wieder ins Wohnzimmer. Bruckmüller liegt verletzt am Boden. Hinter ihm steht der Vorhang in Flammen. Harald greift sich Bruckmüller und zieht ihn raus. Regine Bruckmüller kommt schreiend die Treppe vom ersten Stock hinuntergerannt. Harald ruft der Hausangestellten zu, sie solle Arzt und Feuerwehr anrufen.
Auf einer Wiese vor dem Haus legt Harald den Kopf des Verletzten auf seine Jacke. Bruckmüller schlägt die Augen auf und bedankt sich mit schwacher Stimme.
In Julios Hotel warten Julio, Carlos und Harald und ein Polizist, der Iglesio bewacht. Corporal Figo und sein Adjutant führen Fernandez und Esmeralda hinein. Figo stellt Fernandez neben Iglesio, letzterer ist ein gutes Stück größer.
Figo informiert die Anwesenden, dass Bruckmüller außer Lebensgefahr sei, aber wahrscheinlich werde er wohl keine Lust mehr haben, ein Hotel zu bauen.
Esmeralda lächelt daraufhin und wirft Carlos verliebte Blicke zu, was Figo registriert.
„Wir haben die Täter einer versuchten Entführung und eines gemeinen Anschlags gefasst. Aber noch ist unklar, wer sie dazu angestiftet hat.“ Er fixiert Carlos und geht auf ihn zu. Esmeralda schreit auf. „Nein, er war es nicht.“
„So? Dann pack mal aus mein Täubchen.“
„Es stimmt, dass ich es für Carlos getan habe. Aber er wusste davon nichts. Ich wollte, dass er sich endlich ein Grundstück kaufen kann.“
„Und?“
„Senior Bruckmüller hat mir versprochen, ihm eins zu besorgen, er hat gesagt, dass es noch ausreichend Platz neben seinem Hotel gäbe. Und ich habe ihm geglaubt.“
„Was geschah dann, warum hast du dich plötzlich gegen ihn gewendet?“
„Wir sollten ihm helfen, die Deutschen zu vertreiben, weil sie gegen seine Pläne waren. Das haben wir auch getan. Aber dann hat Fernandez die Baupläne zu sehen bekommen. Da war kein Grundstück für Carlos vorgesehen, es war eine riesige, monsterhafte Anlage geplant.“
„Und dann habt ihr beschlossen, ihn zu vertreiben?“
„Ja, aber wir wollten ihn nicht töten.“
„Verstehe!“