Hausfreunde
Was bedeutet heutzutage der Begriff „Heimat“ – oder das sanfte Einschleichen des Rechtsradikalismus? Ein Haus mit drei Etagen. Der Bildhauer und Kunstlehrer Rauhball und seine Frau wohnen im Parterre und haben Freunde zu einem routinemäßigen Abendessen eingeladen. Darunter ein Autor, ein Soziologe und ein Journalist. Die soeben in der zweiten Etage neu eingezogenen Studenten: Miriam aus dem Senegal, ein deutscher …
Stadt, Land, Fluss
Jürgen Sander vergleicht angestrengt die ausgedruckten Tabellen mit denen auf einem seiner Monitore und entdeckt schon wieder einen Fehler. Nervös blickt er auf seine teure Armbanduhr und drückt die Sprechtaste zum Vorzimmer.
„Gudrun! Das gibt es doch nicht! Wir haben schon wieder …“
Es klopft und seine Sekretärin Gudrun Meis steht in der Tür.
„Ich weiß Chef!“ Gudrun wedelt mit Papieren. „Ich habe die aktuelle Version hier. Die Filiale hat mal wieder total gepennt.“
Jürgen ringt sich ein Lächeln ab. Er ist 48 Jahre alt, businesslike gekleidet und trägt Hornbrille und Seitenscheitel. Gudrun, nicht viel jünger als er, ist eine außergewöhnliche Strahlemaus. Selbst die schlechtesten Nachrichten verkauft sie nonchalant. „Wenn ich Sie nicht hätte, gäbe …“
„Gäbe es ein großes Drunter und Drüber. Ich weiß.“