Sowohl als auch

Andreas trocknet sich nach der Dusche ab und geht im Bademantel in die Küche. Als er den Kühlschrank öffnen will, findet er auf der Tür eine Nachricht von Sandra vor: Eine neue Wohnungsbesichtigung steht an. Es klingelt an der Wohnungstür. Die Nachbarin hat ein Problem mit ihrem PC und bittet Andreas um Hilfe. Andreas verspricht, sich darum zu kümmern.

Als er das knifflige PC-Problem in den Griff bekommt, ist schon richtig Partystimmung angesagt. Erst jetzt wird im klar, wie spät es ist und er eilt in seine Wohnung. Er flucht, als er Sandras Nachricht abhört. Dann klingelt es an der Wohnungstür.
Er geht zur Tür und sagt: „Nicole, jetzt …“ Er bricht ab, als er Sandra sieht, die natürlich über die Begrüßung überrascht ist. Andreas erzählt kurz von den Computerproblemen der Nachbarin und Sandra glaubt ihm. Sie sei da, damit er diesmal die Wohnungsbesichtigung nicht vergesse.
Zwangsweise ist diesmal Andreas bei der Besichtigung dabei. Es handelt sich um eine solide, gut aufgeteilte Wohnung, die kaum etwas vermissen lässt. Sandra hält sie für geeignet, aber Andreas bemäkelt, dass sie keinen Südbalkon hat. Das wäre ja ein absolutes Ausschlusskriterium. Sandra ist genervt. Die Wohnung war also wieder ein Schlag ins Wasser und sie landen daraufhin immerhin nicht wieder im Seniorenheim, sondern in Andreas’ Bude, die ja auch nicht sehr komfortabel ist. Andreas macht auf verständnisvoll, sie werden sicher eine geeignete Wohnung finden. Aber nicht in absehbarer Zeit, merkt Sandra an. Sie fragt ihn, was denn eigentlich mit der Firma des Vaters sei und ob er da jetzt einsteigen wolle. Aber das sei ja gar nicht in Bonn, sondern in Hemmersberg. Irgendwann ist Andreas so genervt von Sandras Einwürfen, dass er bedrohlich auf sie zugeht und mit ihr schläft. Er weiß, dass es ein probates Mittel ist, um sie zu beruhigen.

Andreas fährt Sandra mit ihrem Golf zum Buchladen, weil er den Wagen danach ausleihen will. Er hat noch Zeit und geht mit hinein. Andreas schaut sich um, Sandra fühlt sich beäugt und fragt, ob er etwas auszusetzen habe. Andreas schüttelt sich, als wache er plötzlich auf. Es sei nichts, mein er. Bevor sie weiterreden können, wird die Ladentür geöffnet und Neumann tritt herein. Die überraschte Sandra stellt ihn Andreas vor. Neumann fragt Andreas über sein Studium aus und erweist sich als wahrer Kenner der Materie. Sandra fühlt sich außen vor und fragt Neumann nach dem Anlass seines Besuches. Ihm geht es darum eine Shakespeareausgabe zu erstehen, die er selbst nur im Original besitze. Er teilt außerdem mit, dass er selbst ein Stück schreiben würde, was den Senioren vielleicht eher entspräche. Andreas verabschiedet sich und fährt mit Sandras Golf zu Verenas Anwesen.
Andreas ist beeindruckt von der Eleganz der Einrichtung. Sie tauschen sich erneut über ihr Verhältnis zu Schulzeiten aus und kommen dann auf Geschäftliches zu sprechen. Verena hat ihre Hausaufgaben gemacht und herausgefunden, dass Andreas bislang wenig mit der Firma seines Vaters zu tun hatte. Andreas schluckt. Sie gibt zu verstehen, dass sie über sein Privatleben nicht recherchiert hat und fragt ihn danach. Er habe eine lockere Beziehung zu einer Buchhändlerin, aber das sei nichts Ernstes. Andreas wundert sich selbst, wie er Sandra quasi verleugnet. Aber er fühlt sich von Verenas Art und Lebensstil beeindruckt und beflügelt. Ihm kommt es vor, als gäbe es in ihrem Leben auf alles eine Antwort. Als er sich schon verabschieden will, kommt sie noch einmal auf die Situation in der Firma zu sprechen und fragt, wie er sich die weitere Entwicklung vorstelle. Er weiß, dass viel von ihrem Urteil abhängt und bittet sie, mit der Information über seine Vorgeschichte gnädig umzugehen. Sie erwarte schon, dass er sich ab jetzt für die Firma engagiere. Er verspricht es, obwohl er nicht weiß, wie er das Versprechen halten soll. Andreas glaubt, dass er damit seine Pflicht erfüllt hat, aber dann kommt noch mehr. Sie scheint es zu genießen, dass er jetzt im Gegensatz zu früher, gehörigen Respekt vor ihr hat. Und dann passiert es: Sein ehemaliger Jugendschwarm macht ihm eindeutige Avancen. Er kann einfach nicht widerstehen.
Als Andreas und Verena den Abend ausklingen lassen, ruft Sandra ihn an und fragt, wann er zurückkomme. Er begibt sich in einen Nebenraum und erklärt, dass die Verhandlungen unerwartet länger gedauert hätten und er wohl bei seinem Vater übernachten würde. Das heißt, dass sie den Bus nehmen muss.

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